John Grisham, Das Orginal

Kategorie: Gelesene Bücher
Andi Meyer am 18. Dezember 2017 um 16:39 Uhr

Kein orginelles Original  *****

Diesen Roman von John Grisham lege ich mit gemischten Gefühlen zur Seite. Insgesamt eine leichte, unterhaltsame Lektüre. Doch in einigen Abschnitten des Romans geschieht einfach zu wenig. Entwicklungen verlieren sich im nirgendwo. Das Ende ist gelungen, kommt aber etwas abrupt und der Versuch, die Konsequenzen für alle Protagonisten werden im einem Epilog aufzuzeigen bleibt unbefriedigend. «Das Original» hat mich gut unterhalten, aber ich hätte die Lesezeit auch besser investieren können.

Hermann Hesse – Unterm Rad

Kategorie: Gelesene Bücher
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Andi Meyer am 15. November 2010 um 12:37 Uhr

Hans Giebenrath, exzellenter Schüler, Zweitbester im Landesexamen in Stuttgart, verliert sein Leben. Er ist ein Getriebener. Von den Ansprüchen vermeintlicher Vorbilder angestachelt zwingt ihn sein Ehrgeiz auf einen selbstzerstörerischen Weg. Die natürliche Unbekümmertheit seiner Kindheit geht ihm auf immer verloren. Zu spät zerbricht er am inneren Zwang zum Erfolg in einem Korsett vorgegebener Konventionen. Seine Kraft ist verloren und er hat keine Möglichkeit mehr, dem Ruf einer «dunklen» Freiheit zu folgen. Das Leben Hans Giebenraths ist gescheitert. Doch die Gesellschaft ist gerettet, die Pädagogen haben ihren Auftrag erfüllt:

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Mark Haddon – Supergute Tage oder die sonderbare Welt des Christopher Boone

Kategorie: Gelesene Bücher
Andi Meyer am 28. Oktober 2010 um 06:38 Uhr

Beim Eintauchen in Christopher Boones Welt habe ich im Oktober 2010 supergute Stunden erlebt. Mir hat das Buch gefallen: warm, sanft, humorvoll und etwas abgedreht.

Christopher Boon hat eine leichte autistische Störung. Es ist am liebsten allein. Menschen, vor allem Fremde, irritieren ihn. Er versteht ihre Gefühle und Reaktionen nicht. Sein Zuhause ist die Mathematik, vor allem die Welt der Primzahlen. Als der Hund der Nachbarin mit einer Mistgabel ermordet wird, schlüpft Christopher in die Rolle seines Vorbilds Sherlock Holmes und will das Verbrechen aufklären. Dabei entdeckt er wenig, was mit dem Tod des Hundes zu tun hat, aber vieles über das Leben seines Vater und seiner Mutter.  Gegen alle inneren Widerstände traut er sich schliesslich alleine aus seiner Welt und macht sich auf den Weg nach London.

Was mich vor allem interessiert: Erhalte ich durch dieses gelungene Buch einen autentischen Einblick in die sonderbare Welt eine autistischen Jungen? Ich hatte mir eine Antwort in den Rezensionen bei amazon.de erhofft. Doch Betroffene und Angehörige von Autisten könnten das Buch nicht unterschiedlicher beurteilen. Von Lob in den höchsten Tönen über die realistischen Schilderungen bis zu „der Autor hat von Autismus keine Ahnung“ ist alles zu finden. Ein eigenes Urteil kann ich mir nicht anmassen. Es bleiben für mich zwei Erkenntnisse. Erstens: Es hat sich gelohnt, dieses Buch zu lesen. Zweitens: Die Seelenwelten autistischer Menschen lassen sich wohl ebensowenig über einen Kamm scheren, wie bei allen anderen Menschen auch. Christopher Boone und seine seltsame Welt sind mir jedenfalls ans Herz gewachsen. Ich wünsche ihm und dem Autor noch viele Supergute Tage.

Harry Mulisch – Das Attentat

Kategorie: Gelesene Bücher
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Andi Meyer am 23. Oktober 2010 um 15:22 Uhr

In fünf Episoden, ergänzt durch einen Prolog, stellt Mulisch uns Anton Steenwijk vor. Der Roman beginnt 1945 in der letzten Phase des zweitn Weltkriegs und endt 1981, als Anton seinem Nachbarsmädchen an einer Friedensdemo in Amsterdam begegnet. Dazwischen liegen sechundreissig Jahre der ungewollten Verstrickung mit dem Attentat auf den Nation alsozialisten und Kollaborateur Polizeioberinspektor Flake Ploeg. Gelesen im Sommer 2010

Miriam Toews – Die fliegenden Trautmans

Kategorie: Gelesene Bücher
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Andi Meyer am 8. Mai 2010 um 17:22 Uhr

Mit dem traurig-komische Roman der kanadischen Autorin musste ich mich erst einmal anfreunden. Doch nach einigen Seiten sind mir Hattie, Logen und Thebes ans Herz gewachsen. Hattie kehrt aus Paris nach Kanada zurück und kümmert sich um die Kinder ihrer Schwester. Min, seit ihrer Kindheit depressiv, musste in die Klinik eingeliefert werden. Hattie macht sich mit den beiden Kindern auf den Weg und sucht den verschwundenen Vater. Auf ihrer Fahrt von Kanada durch die USA stehen seltsame Begegungen. Vieles geht schief. Das ungleiche Trio kommt dabei ins Gespräch über die Lebenserfahrungen in dieser seltsamen, anarchistischen Familie. Die humorvoll-tragische Frühreife der Kinder steht im Kontrast zu Hatties kindlich-einfachen Aus- und Rückblick auf ihre Beziehungen zu Eltern, Schwestern und ihrem (Ex-)Freund in Paris. Am Ende habe ich mich darüber gefreut, dass ich durch Miriam Toews die fliegenden Trautmans auf einem Teil ihrer Reise begleiten konnte.

Leo Tolstoi – Der Tod des Iwan Iljitsch

Andi Meyer am 24. April 2010 um 00:12 Uhr

Iwan Iljitch ist ein erfolgreicher Richter. Keine Koriphäe, aber respektiert. Er spielt das Spiel nach den Regel, mehr oder weniger, im Beruf und in der Familie. Doch die Spannungen in der Ehe nehmen zu. Da erkrankt Richter Iljitsch. Wo zunächst die beigezogenen Ärzte und Experten hoffnungsvoll sind, spürt Iwan immer deutlicher, dass er am Anfang vom Ende steht. Dabei hat gerade er das ja nun nicht verdient.

„Ja, ja, es war ein Leben da, und nun geht es fort, es geht fort und ich bin nicht im Stande es zurückzuhalten. … Bis jetzt war ich im Licht, jetzt werde ich in der Finsternis sein. – bis jetzt war ich hier, und nun muss ich wegziehen. Ja, aber wohin? … Ich werde nicht mehr dasein, was wird also dasein? Nichts wird mehr dasein. Wo werde ich also sein, wenn ich nicht mehr sein werde? Ist es wirklich der Tod? Nein, ich will nicht.“ (S. 63)

Ein schrecklicher Todeskampf muss noch durchlitten werden. Doch nach der Agonie ist Iwan Iljitsch mit dem Tod und mit seinem Sterben versöhnt.

„Wie gut und wie einfach ist es doch, dachte er. „Und der Schmerz, was soll ich mit ihm anfangen? Wo bist du, du der Schmerz?“, fragte er sich. Und er begann zu lauschen. „Da ist er ja. Nun, meinetwegen, er kann da sein. Und der Tod? Wo ist er?‘
Er suchte nach der früheren ihm gewohnten Angst vor dem Tod, er fand sie nicht. „Wo ist er? Welcher Tod?“ Die Angst war nicht da, denn auch der Tod war nicht mehr da.
Anstelle des Todes war Licht.

Tolstois Erzählung hat mich bewegt. Sprachgewandt erfasst er das Leben, die Launen und das Leiden des Iwan Iljitsch. Er zeigt Emotionen, Gedanken und Wirkungen vor allem bei der Hauptperson, aber auch bein den Nebenfiguren. Für mich ein Büchlein, dass ich mir beim Thema Tod und Sterben immer wieder vornehmen werde.

Gelesen April 2010

Douglas Adams – The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy

Kategorie: Gelesene Bücher
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Andi Meyer am 20. März 2010 um 13:21 Uhr

Nun also noch ein Vorstoss zur Frage auf die Antwort (bekanntermassen 42) to the Ultimate Question of Life, the Universe, and Everything. Aber diesmal habe ich den richtigen Weg gewählt, das englische Hörbuch. The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy read by the Author Douglas Adams. Die Zeit im Fitnessklub fliegt. Mein Körper wird gestählt, während mein Geist per Anhalter durch die Galaxis reist und sich nach einem Weizenbier im Restaurant am Ende des Universums sehnt.

Es ist der fünfte Versuch, mich diesem Standardwerk für die Reise per Anhalter durch die Galaxis anzunähern. Mehrere Leseversuche mit der deutschen Fassung sind gescheitert. Deutsch ist definiv nicht die empfohlene Sprache für intergalaktische Ausflüge. Der kleine, gelbe Babelfisch konnte sich in deutschen Gewässern wohl nie wirklich integrieren. Deutlicher Beleg dafür ist die Tatsache, dass der Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe in weiten Teilen der Galaxis nicht auf angemessenes Interesse gestossen ist.

Die Verfilmung des Romans versetzte mich nach 41 Minuten in den Gemütszustand, in dem Marvin, depressiver Roboter und einzig gelungener Filmcharakter, sich befindet. Im Gegensatz zu Marvin konnte ich aber nicht einfach in eine Ecke sitzen und mich ausschalten. Ich konnte lediglich den Stecker des DVD-Players ziehen. Unterstütz durch einen Pan-Galactic Gargle Blaster hätte ich mich aus der beginnenden Depression retten können. Doch das Rezept war nicht greifbar, und so brauchte ich 42 Tage Bettruhe zur Verarbeitung des visuell-neurologischen Schocks, in den Garth Jennings mich mit wenigen szenischen Darstellungen versetzt hatte. Schaue ich mir die Verfilmung noch einmal an? Das würde den Infinite Improbability Drive der Heart of Gold dazu veranlassen, ihre Passagiere mitten in der Therwiler Eierläset (ein pangalaktisches Ereignis) abzusetzen oder das bekannte Universum in einer anderen Richtung zu verlassen.

The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy ist mein erstes Hörbuch überhaupt. Inzwischen lausche ich dem zweiten Band (The Restaurant at the End of the Universe) dieser Trilogie in fünf Teilen. Meine Trainingszeit wird immer länger. Zweifellos bin ich nach dem letzten Band fit für die Reise und erwarte die erste fliegende Untertasse, die  einen Anhalter aus dem Baselbiet in die Galaxis mitnimmt.

Juli Zeh – Schilf

Kategorie: Gelesene Bücher
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Andi Meyer am 6. März 2010 um 08:40 Uhr

Auf Grund einer exzellenten Zeitungsrezension und der fast ausnahmslos guten Bewertungen bei amazon habe ich dieses Buch auf meine Leseliste gesetzt. Der Zufall wolte es, dass ich es zufällig in einer Brockenstube entdeckt habe, eigentlich auf der Suche nach weiteren Romanen von Hakan Nesser. Als Physiker war ich besonders gespannt auf diese Geschichte über Sebastian, Oskar und die Physik verwoben mit einer Kriminalgeschichte.

Auf dem Titelbild der Taschenbuchausgabe ist zitiert: „Schräg, nervenaufreibend und unvergesslich wie Hitchcocks Meisterwerk.“ Leider kann ich nur den Adjektiven schräg und nervenaufreibend zustimmen. Entnervt habe ich das Buch nach ca. 200 Seiten weggelegt. Ich werde es bald vergessen. Doch offenbar gibt es Leser, denen dieser Roman sehr gut gefällt. Schauen sie sich deshalb auch die Rezensionen auf amazon.de an (Anzeige links).
(Gelesen bzw. Nicht-gelesen im Januar 2010)

John Grisham – Berufung

Kategorie: Gelesene Bücher
Andi Meyer am 28. Februar 2010 um 10:24 Uhr

Ungewöhnlich, der Roman Berufung beginnt mit einem Urteil der Geschworenen. Jeannette Baker gehört zu den zahlreichen Opfern des skrupellosen eines grossen US-Chemiekonzerns. Sie hat ihre Familie verloren und wie viele andere Bewohner von Bowmore sah sie die Ursache für die fünfzehn mal höhere Zahl von Krebsfällen im Chemiemüll, der jahrelang ungereinigt im Grundwasser von Bowmore versickerte. Die Geschworenen fällen ihr Urteil und verurteilen den Chemiegiganten zu 41 Millionen Dollar Schadenersatz. Doch kein Dollar, so schwört sich der oberste Chef des Konzerns, soll an Jeannette Baker gezahlt werden. Der Fall geht in die Berufung. Finanziert durch unbegrenzte Resourcen und organisiert von erfahrenen Politprofis werden Richter und Wähler hinters Licht geführt und manipuliert mit dem einen Ziel, das Berufungsverfahren zu gewinnen.
(Gelesen im Januar 2010)

Philip Roth, Empörung

Kategorie: Gelesene Bücher
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Andi Meyer am 12. September 2009 um 11:59 Uhr

Das Buch hat mich gepackt. Ich kann es wärmstens empfehlen. Aus Zeitgründen verweise ich hier aber nur auf die Artikel über den Autor Philip Roth und den Roman Empörung auf Wikipedia.
(gelesen September 2009)

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