Ian Kershaw, Höllensturz: Europa 1914 bis 1949

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Andi Meyer am 18. Februar 2018 um 16:56 Uhr

Höllensturz mit *****

Eine faszinierende Kombination historischer Details mit einer Vogelperspektive auf die Zusammenhänge der Selbstzerstörung des alten Europas. Vieles war mir – vor allem in dieser Zusammenschau der Ereignisse – bisher nicht bewusst. Wir haben heute in Europa leider die Wertschätzung für den Aufbau des neuen Europa verloren. Es gibt an der EU und an Brüssel vieles zu kritisieren. Aber die Einigungspolitik hat uns bisher vor einem weiteren Höllensturz bewahrt. Möge dies so bleiben. Ein flüssiger und spannender Schreibstil machen die Lektüre zum Genuss.

Köhnlein macht den Leser zum Vollopfer

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Andi Meyer am 30. März 2014 um 11:30 Uhr

Jetzt stört es mich ehrlich ein bisschen, dass ich über dieses Buch auch noch etwas schreiben soll. Daran merkt man halt, dass ich noch recht weit davon entfernt bin, ein ordentlicher Psychoanalytiker zu sein. Nur weil ich jetzt mal so einen komischen Hepp Roman gelesen habe. Dabei hätte ich meine Zeit viel besser damit verbracht, im Kreisverkehr eine Ausfahrt zu suchen. Vollopfer ist hier einzig und allein der Leser.

Amazon: Vollopfer: Ein Hepp-Roman

Per Olov Enquist

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Andi Meyer am 28. April 2011 um 18:58 Uhr

Denis Schek spricht mit Per Olov Enquist (ARD Mediathek) über dessen Dokumentarroman «Die Ausgelieferten».

Jonathan Safran Foer und das «nicht-herstellbare» Buch

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Andi Meyer am 29. November 2010 um 12:03 Uhr

Der amerikanische Autor Jonathan Safran Foer fällt zur Zeit in den Buchhandlungen ins Auge mit seinem Sachbuch Tiere Essen. Erfolge hat er auch mit seinen beiden Romanen Extrem laut und unglaublich nah
sowie Alles ist erleuchtet.

Sein neustes Projekt trägt den Titel «Tree of Codes». Foer verwendet den Text The Street of Crocodiles des Autors Bruno Schulz. Er bearbetet diesen Text nun nicht als Autor, sondern als Bildhauer. Er schneidet aus dem bestehenden Buch eine neue Geschichte. Verschiedene Buchdrucker lehnten die Umsetzung des Projekts ab. Das Konzept sei unmöglich zu realisieren. Schliesslich widerlegte die belgische Druckerei Die Keure  die Aussagen ihrer Konkurrenten.

Foer und Die Keure haben eine literarische Skulptur geschaffen. Es ist ein Werk, dass man anfassen und spüren muss. Ein reales Werk, das sich im aufkommenden Zeitalter des eBooks jeder digitalen Virtualisierung entzieht.

Auf Youtube findet sich ein Video über die Herstellung von Tree of Codes, auf Flickr eine Bildserie.

Foer, Trees for Code

Lee Stringer – Grand Central Winter

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Andi Meyer am 19. November 2010 um 07:00 Uhr

New York  – ganz unten

Lee Stringer hat New York ganz unten kennengelernt. Cracksüchtig und obdachlos haust er in den letzten Winkeln der Stadt. Einen Bleistift trägt er mit, um die letzten Krümel der Drogen in seiner Pfeife zusammen zu kratzen. Bis er ihn eines Tages benutzt, um seine erste Geschichte zu schreiben. Schreiben wird neben den Drogen zu seiner neuen Passion. Lee Stinger beschreibt seine Erlebnisse auf der Strasse. Es entsteht ein Bild von New York jenseits von Business und Tourismus. Schwächen zeigt Stingers Buch dann, wenn er allgemeine, sozialpolitische Überlegungen einschiebt. Diese sind zu flach, um Wirkung zu entfalten. Doch die authentischen Erlebnisse und Begegnungen Stingers entschädigen für diese Schwäche.

Gelesen im November 2010

Ferdiand von Schirach – Verbrechen

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Andi Meyer am 17. November 2010 um 07:05 Uhr

Als erfolgreicher Strafverteidiger berichtet Ferdinand von Schirach über einige seiner interssantesten Fälle. Das Buch gibt Gelegenheit, sich über Rechtssprechung und Gerechtigkeit Gedanken zu machen.

Gelesen Oktober/November 2010

R.I.P. Harry Mulisch

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Andi Meyer am 31. Oktober 2010 um 18:48 Uhr
Harry Mulisch 2010

Harry Mulisch (Das Attentat) starb im Alter von 83 Jahren in Amsterdam an einer Krebserkrankung. Der niederländische Premierminister sprach von einem grossen Verlust für Holland und die Literatur. «Der Anschlag» war Mulischs erster Bestseller. Er hinterlässt und über 30 Werke, darunter einige die in der Zeit des Zweiten Weltkriegs angesiedelt sind.

Quelle: BBC; Bild: By Mauritsvink [Public domain], from Wikimedia Commons

Leo Tolstoi – Der Tod des Iwan Iljitsch

Andi Meyer am 24. April 2010 um 00:12 Uhr

Iwan Iljitch ist ein erfolgreicher Richter. Keine Koriphäe, aber respektiert. Er spielt das Spiel nach den Regel, mehr oder weniger, im Beruf und in der Familie. Doch die Spannungen in der Ehe nehmen zu. Da erkrankt Richter Iljitsch. Wo zunächst die beigezogenen Ärzte und Experten hoffnungsvoll sind, spürt Iwan immer deutlicher, dass er am Anfang vom Ende steht. Dabei hat gerade er das ja nun nicht verdient.

„Ja, ja, es war ein Leben da, und nun geht es fort, es geht fort und ich bin nicht im Stande es zurückzuhalten. … Bis jetzt war ich im Licht, jetzt werde ich in der Finsternis sein. – bis jetzt war ich hier, und nun muss ich wegziehen. Ja, aber wohin? … Ich werde nicht mehr dasein, was wird also dasein? Nichts wird mehr dasein. Wo werde ich also sein, wenn ich nicht mehr sein werde? Ist es wirklich der Tod? Nein, ich will nicht.“ (S. 63)

Ein schrecklicher Todeskampf muss noch durchlitten werden. Doch nach der Agonie ist Iwan Iljitsch mit dem Tod und mit seinem Sterben versöhnt.

„Wie gut und wie einfach ist es doch, dachte er. „Und der Schmerz, was soll ich mit ihm anfangen? Wo bist du, du der Schmerz?“, fragte er sich. Und er begann zu lauschen. „Da ist er ja. Nun, meinetwegen, er kann da sein. Und der Tod? Wo ist er?‘
Er suchte nach der früheren ihm gewohnten Angst vor dem Tod, er fand sie nicht. „Wo ist er? Welcher Tod?“ Die Angst war nicht da, denn auch der Tod war nicht mehr da.
Anstelle des Todes war Licht.

Tolstois Erzählung hat mich bewegt. Sprachgewandt erfasst er das Leben, die Launen und das Leiden des Iwan Iljitsch. Er zeigt Emotionen, Gedanken und Wirkungen vor allem bei der Hauptperson, aber auch bein den Nebenfiguren. Für mich ein Büchlein, dass ich mir beim Thema Tod und Sterben immer wieder vornehmen werde.

Gelesen April 2010

anthroposts.com

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Andi Meyer am 3. April 2010 um 13:08 Uhr

Post-It, Kurznotizen als Kunstprojekt auf der Website anthropos.com des Künstlers Noah Pedrini, vorgestellt in meinem Blog über Gott, Computer und die Welt.

Lesezeichen, das Literaturmagazin:
James Elroy – Blut will fliessen

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Andi Meyer am 4. März 2010 um 17:03 Uhr

In der Sendung Lesezeichen, dem Literaturmagazin des bayrischen Rundfunks, ist nächsten Montag unter anderem ein Beitrag über James Elroy, Das Blut will fliessen, geplant. Folgende Themen sind in der Sendung vorgesehen (BFS am 08.03.2010 um 23:25 Uhr, BR-alpha am 09.03.2010 um 23:00 Uhr und am 13.03.2010 um 22:00 Uhr):

  • Claus Leggewie, Harald Welzer
    Das Ende der Welt, wie wir sie kannten, S. Fischer
  • Christian Esser, Astrid Randerath
    Schwarzbuch Deutsche Bahn, C. Bertelsmann
  • Benjamin Stein
    Die Leinwand, C. H. Beck
  • James Ellroy
    Blut will fliessen, Ullstein

In der ARD-Mediathek findet sich ein Interview von Denis Scheck mit James Ellroy:, in dem es ebenfalls um «Blut will fliessen» geht. Im Interview sagt James Ellroy über sich selbst:  «Bereits bin ich der beste Krimiautor aller Zeiten geworden. Ich bin für den Krimi, was Beethoven – der beste Komponist aller Zeiten – für die klassische Musik ist.» Die Lektüre seines neuen Buchs liegt noch vor mir.

Hier noch die Links zur Sendung Lesezeichen. Mit dem Videopodcast lassen sich die Beiträge auch bequem am Computer anschauen.

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