Jo Nesbø – Der Schneemann

Kategorie: Gelesene Bücher
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Andi Meyer am 9. November 2010 um 19:36 Uhr

Harry Hole jagt den Schneemann. In der Zusammenfassung klingt das nach Kinder- und Jugendkrimi. Über  unsägliche 489 Seiten wird es eine Aufreihung von unzusammenhängenden Thrillerelementen, abstrusen Gewaltszenen und nicht-nachahmenswertem Sex. Harry Hole bin ich in diesem Krimi zum ersten Mal begegnet. Anfangs sympatisch, stolpert er bald durch Alkoholexzesse, Betten und Verhaftungen vermeindlicher Täter. Am Ende suchen die Kollegen seine Leiche am Fuss des Holmenkollen. Doch Harry hat sich vor dem Absturz gerettet. Er hat auch seinen Abgang als tragischer Held verstolpert.

Bei Amazon finden sich euphorische Lobeshymnen, wie Nesbø sich hier selbst übertreffe. Auf dem Buchumschlag steht, dies sei der beste Nesbø. Das kann ich nicht beurteilen, denn es bleibt mein Einziger.

Martin Suter – Die dunkle Seite des Mondes

Kategorie: Gelesene Bücher
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Andi Meyer am 19. Oktober 2010 um 22:29 Uhr

Urs Blank ist erfolgreich, ein knallharter Wirtschaftsanwalt. Hinter der erfolgreichen Karriere bröckelt sein Leben. Da trifft er die junge, alternative Lucille. Mit ihr sucht Blank Selbsterfahrung mit halluzinogenen Pilzen. Die Selbsterfahrung wird zum Weg ohne Wiederkehr. Blank verliert die letzten Gefühle und jede Selbstkontrolle.

Ich habe den Roman von Martin Suter im Oktober 2010 mit grossem Vergnügen gelesen.

Roger Aeschbacher – Kommt Schnee

Kategorie: Gelesene Bücher
Andi Meyer am 28. September 2010 um 17:43 Uhr

Der erste Fall von Andi Baumer, Kriminalkomissar in Basel. Der Chef der Basler Kriminarpolizei sieht im Amoklauf auf der Passerelle des Bahnofs SBB nur einen sinnlosen Gewaltausbruch. Gegen die Anweisungen seines Chefs ermittelt Baumer weiter. Er sieht zu viele Vielleicht und findet bald die ersten Verbindungen zwischen den anscheinend zufällig zusammengetroffenen Tätern und Opfern. Basels Atmosphäre und die spezifische Basler Mischung zwischen Filz und Unabhängigkeitsdrang sind vom Autor Roger Aeschbacher sehr gut eingefangen. Ein lohnenswerter Krimi und eine Pflichtlektüre für alle (Heimweh-)Basler.

Donna Leon – Lasset die Kinder zu mir kommen

Kategorie: Gelesene Bücher
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Andi Meyer am 24. März 2010 um 00:45 Uhr

Donna Leon, Lasset die Kinder zu mir kommen
Commissario Brunettis sechzehnter Fall

Ob Italiener leichtgläubiger waren als andere Völker oder lediglich schlechter informiert, wagte er nicht zu beurteilen. Aber er hatte von Ländern gehört, in denen eine unabhängige Presse wahrheitsgetreue Nachrichten lieferte und wo das Fernsehen nicht von einem einzigen Mann kontrolliert wurde. Ja, sogar seine eigene Frau hatte sich zum Glauben an solche Wunder bekannt. (Zitat S197f)

Gelesen März 2010

Juli Zeh – Schilf

Kategorie: Gelesene Bücher
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Andi Meyer am 6. März 2010 um 08:40 Uhr

Auf Grund einer exzellenten Zeitungsrezension und der fast ausnahmslos guten Bewertungen bei amazon habe ich dieses Buch auf meine Leseliste gesetzt. Der Zufall wolte es, dass ich es zufällig in einer Brockenstube entdeckt habe, eigentlich auf der Suche nach weiteren Romanen von Hakan Nesser. Als Physiker war ich besonders gespannt auf diese Geschichte über Sebastian, Oskar und die Physik verwoben mit einer Kriminalgeschichte.

Auf dem Titelbild der Taschenbuchausgabe ist zitiert: „Schräg, nervenaufreibend und unvergesslich wie Hitchcocks Meisterwerk.“ Leider kann ich nur den Adjektiven schräg und nervenaufreibend zustimmen. Entnervt habe ich das Buch nach ca. 200 Seiten weggelegt. Ich werde es bald vergessen. Doch offenbar gibt es Leser, denen dieser Roman sehr gut gefällt. Schauen sie sich deshalb auch die Rezensionen auf amazon.de an (Anzeige links).
(Gelesen bzw. Nicht-gelesen im Januar 2010)

Stegemoeller, Rudy – Dead Money

Kategorie: Gelesene Bücher
Andi Meyer am 18. Februar 2010 um 00:14 Uhr

Dead Money, a no-limit poker mistery, by Rudy Stegemoeller

„Dead Money“ bezeichnet im Pokerspiel Geldeinsätze von Spielern, die nicht mehr im Spiel sind. Der Begriff kann aber auch auf Spieler bezogen werden, deren Geld leicht zu gewinnen ist. Mark Newcomb, Strafverteidiger und Amateurpokerspieler, ist in seinem Element. In einem millionenschweren Pokerturnier spielt gegen die besten Profis. Doch bald ist auch sein kriminalistischer Instinkt gefragt als Shooter Deukart, eine Pokerlegende, ermordet aufgefunden wird. Bedrängt von der Polizei und einem misteriösen Killer muss Mark seinen pubertierenden Neffen und seine Karten im Auge behalten.

Dead Money ist nicht unbedingt der beste Krimi, den ich je gelesen habe. Dennoch hat mir die Kombination der Pokerszene mit einer Kriminalgeschichte viel Spass gemacht.
(Englisch, gelesen Januar 2010)

Nesser Hakan – Der unglückliche Mörder

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Andi Meyer am 30. Januar 2010 um 12:25 Uhr

Auch meinen zweiten und dritten Krimi von Hakan Nesser habe ich verschlungen. Ein Zitat für den Alltag:

«Die Vernunft hat eine ältere Schwester. Sie heisst Intuition.»
(Gelesen Dezember 2009)

Nesser Hakan – Das falsche Urteil

Kategorie: Gelesene Bücher
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Andi Meyer am 3. Januar 2010 um 12:11 Uhr

Mein erster Krimi von Hakan Nesser. Natürlich kenne ich Kommissar Van Veeteren schon aus dem Fernsehen. Nun zu Weihnachten gabs das erste Buch, das ich bereits drei Tage später ausgelesen hatte. Für kostengünstigen Nachschub aus der Brockenstube ist auch schon gesorgt.

Ein Mann wird aus dem Gefängnis entlassen. Für zwei Morde hat er zweimal zwölf Jahre abgesessen. Monate später finden Kinder einen Männertorso. Wer ist der Tote? Opfer oder Täter? Kommissar Van Veeteren steht nicht nur vor einem fast perfekten Mord, sondern auch vor der Frage der Justiz und der Gerechtigkeit.

(Gelesen Dezember 2009)

PS. Vorsatz für 2010: regemässig meine Lektüre posten – wir werden sehn.

Boris Meyn – Die rote Stadt

Kategorie: Allgemeines
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Andi Meyer am 21. Juni 2009 um 17:23 Uhr

Mit dem Kriminalroman «Die rote Stadt» habe ich die Bischop-Reihe des Historikers Boris Meyn kennengelernt. 1886, mitten in der Bauzeit der Speicherstadt, erschüttert eine Mordserie die Hansestadt. Sören Bischop wird mit den Ermittlungen beauftragt. Bald bemerkt er, dass zahlreiche Politiker und Unternehmer in undurchsichtige Spekulationen um den Bau der mordernen Speicherstadt verwickelt sind. Doch daneben gibt es auch sehr profane Motive für die Tötungsdelikte. Boris Meyn gelingt es, viele Aspekte spannend miteinander zu verbinden: die heute noch aktuellen Themen des Kapitalismus, Einblicke in die sozialen Gegensätze des 19. Jahrhunderts, der beginnende Siegeszug der Technik mit Elektrifizierung, Rohrpost und neuen Bauverfahren, sowie nicht zuletzt eine schlüssige, glaubwürdige und spannende Kriminalgeschichte. Besonders beeindruckt haben mich dabei die im Anhang zusammengefassten sorgfälltigen historischen Recherchen und der Bildteil zum alten Hamburg in der Mitte des Buches. Jedem, der Hamburg kennt oder kennenlernen möchte, kann ich das Buch wärmstens empfehlen.

Und wer die Reise zum Buch nach Hamburg plant: Neben den offiziellen Informationsquellen zur Hansestadt empfehle ich www.hummeltour.com, einen Blog mit Notizen zur Freien und Hansestadt Hamburg, die manch interessanten Tipp abseits der Standardtouristenroute enthält, z.B. im neusten Beitrag zum Stadtteil Ottensen oder in einem früheren Beitrag auch zur roten Stadt, der Speicherstadt.

Yesilös, Yusuf – Lied aus der Ferne

Kategorie: Gelesene Bücher
Andi Meyer am 2. Juni 2009 um 05:00 Uhr

Schenker verbrachte die Stunden bis nach Mitternacht mit Nachdenken über mögliche Täter. Immer wieder stellt er sich laut die Fragte: «Wer hat diesen Mann, der hier illegal gelebt hat, umgebracht?» Schenkera Chef hatte angekündigt, er wolle sich mit den Verwandten von Düren treffen, aber unter ihnen befand sich der Mörder höchstwahrscheinlich nicht. Und wenn es doch einer von ihnen gewesen war, würden sie es nie zugeben. Es könnte eine Familienfehde gewesen sein, Blutrache. Doch auch das würden sie nie zugenben. Dazu sind sie noch zu sehr Kurden; sie erzählten nicht freiwillig.

Den Kriminalroman von Yusuf Yeselös habe ich mit viel Vergnügen gelesen. Dies sei vorweg gesagt, gerade weil ich mich über dieses Buch an einigen Punkten auch geärgert habe. Der Blick auf die Schweizer Beamten, die legalen und illegalen Kurden ist glaubhaft. Ebenso die Darstellung der Höhen und Tiefen interkultureller Partnerschaften. Mit Menschen aus der Türkei oder mit Kurden habe ich wenig persönliche Kontakte. Auf Grund zahlreicher Bekannter und Freunde aus dem Nahen Osten erlaube ich mir aber dieses Urteil. Die Kriminalgeschichte ist solide, auch wenn mich die Auflösung des Falles Düren eher enttäuscht hat. Nicht immer gelingt dem Autor eine glaubwürdige Verbindung von interkulturellen, schweizerisch-kurdischen Erlebnissen mit dem Verlauf der Aufklärung des blutigen Mordes im Eingang eines Postgebäudes. Einige der gelungensten Szenen interkultureller Tragikomik bleiben für die Verbrechensaufklärung irrelevant. Umgekehrt trägt die Überführung des Täter nicht wirklich zum Verständnis der unterschiedlichen Kulturen bei. Schade, dass die Verbindung der Ausländerthematik mit dem Plot des klassischen Krimis nicht noch besser gelungen ist.

(gelesen Mai 2009)

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