Lesen am Atlantik

Kategorie: Allgemeines
Tags:
Andi Meyer am 26. Juni 2009 um 15:00 Uhr

Auf nach Lacanau an die französische Atlantik Küste. Zwei Wochen See, Meer, Grill und Fun mit Familie und Freunden. In der Reisetasche dabei:

Bild: Lac de Lacanau, Andi Meyer

Boris Meyn – Die rote Stadt

Kategorie: Allgemeines
Tags: ,
Andi Meyer am 21. Juni 2009 um 17:23 Uhr

Mit dem Kriminalroman «Die rote Stadt» habe ich die Bischop-Reihe des Historikers Boris Meyn kennengelernt. 1886, mitten in der Bauzeit der Speicherstadt, erschüttert eine Mordserie die Hansestadt. Sören Bischop wird mit den Ermittlungen beauftragt. Bald bemerkt er, dass zahlreiche Politiker und Unternehmer in undurchsichtige Spekulationen um den Bau der mordernen Speicherstadt verwickelt sind. Doch daneben gibt es auch sehr profane Motive für die Tötungsdelikte. Boris Meyn gelingt es, viele Aspekte spannend miteinander zu verbinden: die heute noch aktuellen Themen des Kapitalismus, Einblicke in die sozialen Gegensätze des 19. Jahrhunderts, der beginnende Siegeszug der Technik mit Elektrifizierung, Rohrpost und neuen Bauverfahren, sowie nicht zuletzt eine schlüssige, glaubwürdige und spannende Kriminalgeschichte. Besonders beeindruckt haben mich dabei die im Anhang zusammengefassten sorgfälltigen historischen Recherchen und der Bildteil zum alten Hamburg in der Mitte des Buches. Jedem, der Hamburg kennt oder kennenlernen möchte, kann ich das Buch wärmstens empfehlen.

Und wer die Reise zum Buch nach Hamburg plant: Neben den offiziellen Informationsquellen zur Hansestadt empfehle ich www.hummeltour.com, einen Blog mit Notizen zur Freien und Hansestadt Hamburg, die manch interessanten Tipp abseits der Standardtouristenroute enthält, z.B. im neusten Beitrag zum Stadtteil Ottensen oder in einem früheren Beitrag auch zur roten Stadt, der Speicherstadt.

S&G – Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe

Kategorie: Allgemeines
Andi Meyer am 14. Juni 2009 um 22:16 Uhr

Im vergangenen Winter habe ich mit grossem Interesse eine kurze Biographie von Friedrich Schiller gelesen. Nun bin ich im Blog «Hedoniker» im Beitrag Briefwechsel Goethe-Schiller auf das Projekt Schiller & Goethe gestossen. In einem Blog wird ab dem 13.6.2009 der Briefwechsel zwischen den beiden Titanen der deutschen Literatur in «realtime» veröffentlicht. Die Briefe werden um 215 Jahre versetzt an jeweils dem Datum veröffentlicht, an dem sie geschrieben wurden. Im Beitrag «Der 29. Februar» weisen die Blogautoren auf einige datumsmässig bedingte Probleme hin. In einem Beitrag vom 22.9.2009 wird dargelegt, welche Textgrundlage für die Veröffentlichung verwendet wird. 999 Brieftexte stammen aus der zweiten Ausgabe «Briefwechsel zwischen Schiller und Goethe in den Jahren 1794 bis 1805» erschienen 1856 und bei Google Books verfügbar (Band 1, Band 2). Das sehr schlichte Layout der Seite gefällt mir für dieses Projekt gut. Die relativ kurzen Zeilen erleichtern das Lesen. Einzige Kritik: Um das Projekt zu verfolgen, das in ganzer Länge immerhin bis 2020 weitergeführt werden muss, wäre ein RSS-Feed hilfreich. —- Nachtrag: Wie im Kommentar zu sehen, ist inzwischen ein RSS-Feed vorhanden.
(Foto via Flicker, Torsten Mangner, cc)

Bücher-Blogs und Rezensionen

Kategorie: Allgemeines
Tags:
Andi Meyer am 13. Juni 2009 um 06:57 Uhr

Buchzeichen stellt in einem Post verschiedene Bücher-Blogs und -Foren vor: Meinungsmarkt für Bücher

Die Sache mit der Deutschen Sprache

Kategorie: Allgemeines
Tags:
Andi Meyer am um 05:00 Uhr

Einen Song über die Schwierigkeiten der deutschen Sprache von Klaus André Eickhoff findest du unter:
Textguerillia! – Die Sache mit der Deutschen Sprache

Der Blog Textguerillia! ist auch sonst jeden Besuch wert.

Keshavjee, Shafique – Der König, der Weise und der Narr

Kategorie: Gelesene Bücher
Andi Meyer am 6. Juni 2009 um 05:00 Uhr

Der grosse Wettstreit der Religionen

Mein Fazit zu diesem exzellenten Buch: Anspruchsvollste Küche wird locker serviert.

Ein Königreich veranstaltet einen Wettbewerb zwischen Islam, Judentum, Christentum, Buddhismus, Hinduismus und Atheismus. Je ein Religionsvertreter wird eingeladen, die eigene Religion vorzustellen. Anschliessend soll entschieden werden, welche Religion das Königreich übernimmt. Der Wettbewerb wird zu einem bewegenden Erlebnis mit zahlreichen Zwischenfällen. Die Rahmenhandlung tippt verschiedene Themen an. Wie gehen Religionen mit fundamentalistischer Gewalt um? Wie reagieren die Religionen auf die persönlichen Gefühle der Menschen? Welche Emotionen weckt der religiöse Dialog? Sie ist deshalb ein zentraler Bestandteil dieses Buches und nicht nur Verbindungsglied der Abschnitte, in denen die einzelnen Relgionsvertreter in Vortrag und Diskussion ihre Theologie erläutern.

Die fünf Religionen und der Atheismus werden kompakt, aber sehr eindrücklich und kompetent präsentiert. Die entsprechenden Textabschnitte des Buches sind wesentlich anspruchsvoller als die lockere Rahmenhandlung. Aber es lohnt sich, diese Passagen aufmerksam zu lesen.

Shafique Keshavjee ist eine meisterhafte Fabel gelungen über das wahrscheinlich schwierigste Thema der Welt. Der Autor ist  als Kind indischer Eltern in Kenia geboren. In der Schweiz hat er Politikwissenschaft und Theologie studiert. Die Orginalausgabe seines Buches erschien 1998 unter dem Titel «Le Roi, le Sage et le Bouffon» in Paris.

(gelesen Mai 2009)

Müller-Ulrich, Burkhard – Medienmärchen
Gesinnungstäter im Journalismus

Kategorie: Gelesene Bücher
Andi Meyer am 4. Juni 2009 um 23:37 Uhr

Gleich vorweg: «Medienmärchen» ist eine überholte Abrechnung mit der massenmedialen Infotainment-Schwemme. Ein Buch über die Medienwelt, geschrieben 1996, muss heute veraltet sein. Das Buch, vor Jahren aus einer Wühlkiste gekauft, habe ich im Juni 2009 mit leichter Nostalgie gelesen. Es tauchen vertraute, verstaubte Themen auf: Waldsterben, Tschernobyl, Mumia Abu-Jamal.

An den aufgezeigten Missständen des Medienbetriebs hat sich nichts geändert, im Gegenteil. Internet, Online-Journalismus, Google-News, RSS-Feeds, Twitter, Facebook, Gratiszeitungen haben Geld- und Zeitdruck für die journalistische Arbeit erhöht und den Lebenszyklus einer Nachricht verkürzt. Online kann ich mich heute auch über journalistische Fehlleistungen informieren, etwas im bildblog.de. Doch die Aufklärung kann den Informationswert der ursprünglichen Meldung kaum erhöhen. Nichtssagendes bleibt nichtssagend, auch wenn es richtiggestellt wird. Der kritische und klare Blick, das Mühen um Verständnis gesellschaftlicher Zusammenhänge wird mit zunehmender Informationsmasse selbst zum Medienmächrchen: Es war einmal …

Yesilös, Yusuf – Lied aus der Ferne

Kategorie: Gelesene Bücher
Andi Meyer am 2. Juni 2009 um 05:00 Uhr

Schenker verbrachte die Stunden bis nach Mitternacht mit Nachdenken über mögliche Täter. Immer wieder stellt er sich laut die Fragte: «Wer hat diesen Mann, der hier illegal gelebt hat, umgebracht?» Schenkera Chef hatte angekündigt, er wolle sich mit den Verwandten von Düren treffen, aber unter ihnen befand sich der Mörder höchstwahrscheinlich nicht. Und wenn es doch einer von ihnen gewesen war, würden sie es nie zugeben. Es könnte eine Familienfehde gewesen sein, Blutrache. Doch auch das würden sie nie zugenben. Dazu sind sie noch zu sehr Kurden; sie erzählten nicht freiwillig.

Den Kriminalroman von Yusuf Yeselös habe ich mit viel Vergnügen gelesen. Dies sei vorweg gesagt, gerade weil ich mich über dieses Buch an einigen Punkten auch geärgert habe. Der Blick auf die Schweizer Beamten, die legalen und illegalen Kurden ist glaubhaft. Ebenso die Darstellung der Höhen und Tiefen interkultureller Partnerschaften. Mit Menschen aus der Türkei oder mit Kurden habe ich wenig persönliche Kontakte. Auf Grund zahlreicher Bekannter und Freunde aus dem Nahen Osten erlaube ich mir aber dieses Urteil. Die Kriminalgeschichte ist solide, auch wenn mich die Auflösung des Falles Düren eher enttäuscht hat. Nicht immer gelingt dem Autor eine glaubwürdige Verbindung von interkulturellen, schweizerisch-kurdischen Erlebnissen mit dem Verlauf der Aufklärung des blutigen Mordes im Eingang eines Postgebäudes. Einige der gelungensten Szenen interkultureller Tragikomik bleiben für die Verbrechensaufklärung irrelevant. Umgekehrt trägt die Überführung des Täter nicht wirklich zum Verständnis der unterschiedlichen Kulturen bei. Schade, dass die Verbindung der Ausländerthematik mit dem Plot des klassischen Krimis nicht noch besser gelungen ist.

(gelesen Mai 2009)

This work is licensed under a Creative Commons Attribution-Noncommercial-Share Alike 3.0 Unported License.
(c) 2024 Text-Spot | powered by WordPress with Barecity